RMO: GM Milovs dritter Sieg in Bad Homburg

Als 2004 zum ersten Male das Rhein-Main Open in Bad Homburg, damals noch im Ortsteil Gonzenheim, über die Bühne ging, stand es fast schon vor dem Ende. Doch der Bad Homburger Schachklub, damals noch unter der Leitung von Otto Reimer, nahm die virtuelle Herausforderung an und schrieb das bis dahin vermisste Turnier im Kalender 2004 kurzerhand aus, sodass es auf jeden Fall stattfand.

Dass dann trotzdem noch 129 Teilnehmer kamen, war schon fast ein Wunder. Sieger damals: IM Leonid Milov.

Fünf Jahre später, die Teilnehmerzahl wuchs auf über 200 Spieler an, hieß der Sieger wieder IM Leonid Milov, und obwohl er in dem Zeitraum 100 ELO Punkte zugenommen hatte, war er immer noch kein GM.

Jetzt, 10 Jahre später, also in der Gegenwart, wären fast doppelt so viele Teilnehmer gekommen, wenn man sie denn gelassen hätte. Aber es gibt eben nur Platz für ca. 220 im Bürgerhaus Kirdorf, einem weiteren Ortsteil von Bad Homburg. Und wieder hieß der Sieger Leonid Milov, und seit 2012 und dem FIDE Kongress von Istanbul trägt er nun auch dem Titel Großmeister mit sich herum.

122 Teilnehmer im A- Turnier, das die stärksten Spieler vom Rest der Gesamtteilnehmerliste, dem B- Turnier, trennt, kämpften in diesem Jahr um den Sieg in Hessens zweitgrößten Open.

Am schwersten machte es Turniersieger Milov der Großmeister- Kollege Vlastimil Hort, Altmeister und Schachlegende zugleich, denn der führte am Schluss eine siebenköpfige Verfolgergruppe an und hätte selbst noch aufgrund seiner hohen Zweitwertungszahl an Milov vorbeiziehen können.

Tja, die Zweitwertung. Beim Rhein-Main-Open ist es die Buchholzwertung, also die Summe der Punktzahlen der Gegner. Wäre dies das primäre Kriterium auf den Turniersieg, hätte der, immerhin noch Jugendliche, Peter Keller vom Frankfurter TV das Turnier gewonnen. Er machte in den ersten 5 Runden 4,5 Punkte und schlug dabei u.a. die FMs Jan-Christian Schröder und Klaus Gawehns. Milov bremste ihn dann aus (wo sind eigentlich die Partienotationen auf der Turnierseite?) und Lokalmatador FM Isserman nahm ihm dann auch noch einen halben Punkt ab. Macht inoffizielle 45 Punkte ELO Gewinn und ein breites Lächeln im Gesicht seines Kadertrainers, IM Stefan Reschke, für den der Zuwachs nicht von ungefähr kommt.

Die Einzelheiten gibt es übrigens hier: http://www.rhein-main-open.de (aus Newsletter 14/10 von Hans-Dieter Post).